LOST_INN
Im Rahmen der Ausstellung „Doing the dirty work“ in der Semmelweis Frauenklinik installieren hoelb/hoeb unterschiedliche Erfahrungssituationen zum Thema Verlust und Trauer und bieten dem Besucher die Möglichkeit, sich zwischen realen Erfahrungsräumen und virtuellen Raumatmosphären zu bewegen. Es sind Gegenüberstellungen von analogen und digitalen Interaktionsräumen, welche die Besucher*innen mittels VR-Brillen erkunden können. Man trifft auf Avatare/digitale Doppelgänger, wie z. Beispiel die Palliativmedizinerin Trautgundis Kaiba, die Pflege-Fachfrau Gerlinde Ofner, die Kulturwissenschaftlerin Karin Harrasser und den Philosophen und Kulturwissenschaftler Thomas Macho, der über Grenzerfahrungen und Trauerarbeit berichtet. Die Begegnungen mit den Avataren eröffnen ein Experimentierfeld, indem persönliche Trauer und Verlusterfahrungen erkundet, aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und virtuell durchbrochen werden können.
hoelb/hoeb
hoelb/hoeb (AT) ist ein Wiener Künstlerduo, das im Jahr 2000 die gemeinsame Arbeit aufnahm. Barbara Hölbling und Mario Höber haben Bühnengestaltung an der Kunstuniversität Graz (KUG) studiert und davon ausgehend die Basis ihrer künstlerischen Praxis entwickelt: Sie schaffen Rekonstruktionen von Alltagsorten und -erfahrungen und deren soziale Implikationen. Eine Bühne, die immer gleichzeitig auch Resonanzraum und diskursive Praxis ist. Dabei liegt der thematische Fokus von hoelb/hoeb auf marginalisierten gesellschaftlichen Diskursen: dem Leben mit Behinderung, der Frage nach Inklusion oder dem Umgang mit Verlust und Trauer. Für ihre Auseinandersetzung mit menschlichen Krisen- und Extremsituationen erfinden sie raumgreifende Installationen, die stets am Schnittpunkt von bildender Kunst, Alltagspraxis und Performance operieren. Gemeinsam mit Mitstreiter*innen aus Kunst, Sozialarbeit, Palliativpflege, Medizin, Philosophie, … hat hoelb/hoeb die IG Verlust gegründet.