„It’s Getting Cold in Here!”

Medieninformation

06.06.2023

WIENWOCHE 2023 blickt aus der Perspektive (welt)gesellschaftlicher Ränder auf die Zentren des politischen und kulturellen Geschehens. Und auf die sozialen Folgen der Klimakrise.

Während die menschengemachte Erwärmung des globalen Klimas voranschreitet und die Konsequenzen sich immer häufiger in katastrophalen Ereignissen manifestieren, scheint sich der Aggregatzustand internationaler Solidarität abzukühlen. In den Machtzentren der Weltgesellschaft tritt man der Erderwärmung und ihren Konsequenzen zu unentschlossen entgegen oder verschärft sie sogar. Indes bangen Menschen an den Rändern um ihre bedrohten Lebensgrundlagen. Im gegenwärtigen Kolonialismus wuchern alte Ausbeutungsverhältnisse in neuem Gewand. Die Klüfte zwischen Arm und Reich, zwischen dem globalen Norden und dem Süden bzw. Osten, zwischen Staatsbürger*innen und Menschen ohne Bürger*innenrechte vergrößern sich. Eine kapitalistische Politik der Spaltung, wie sie derzeit in europäischen Ländern, den USA und vielen anderen Weltgegenden auf dem Vormarsch ist, gießt zusätzlich Öl ins Feuer. Vor dieser Kulisse schlägt die zwölfte Auflage von WIENWOCHE einen Perspektivenwechsel vor. Von 15. bis 24. September 2023 bestimmen die Menschen an den Rändern das Festivalgeschehen zwischen Kunst, Diskurs und kollaborativem Aktivismus. „Prekäre Arbeitsverhältnisse, unsichtbare Stimmen, Körper und Kollektive rücken aus dem Rand ins Zentrum. Sie beanspruchen Raum und Aufmerksamkeit, in Österreich und anderen Weltgegeneden, wo man sie ausbeutet und in ihren Menschenrechten beschränkt. WIENWOCHE möchte das Gehör für ihre Anliegen schärfen sowie die Praxis der Wohlhabenden, der Mehrheitsgesellschaften, der auf die Butterseite Gefallenen hinterfragen. Wen lassen wir in der Kälte stehen, während wir es auf ihre Kosten schön warm haben?“, fragt die Künstlerin Jelena Micić, seit 2022 künstlerische Leiterin und Kuratorin der WIENWOCHE, und erläutert die Stoßrichtung des Festivals.

Baustellenparty und Museumsgründung

„WIENWOCHE will die angestaute Wut in den Randzonen der Gesellschaft, unter den Diskriminierten und Ausgeschlossenen in kreative Energie verwandeln. Diese soll die Umgestaltung der Zentren anheizen“, so Denise Palmieri, Ko-Kuratorin von WIENWOCHE 2023. Dem Aufruf zur Projekteinreichung im Dezember 2022 kamen zahlreiche Personen, Gruppen und Initiativen nach. Aus 170 Einreichungen wählten Jury und künstlerische Leitung in einem offenen Entscheidungsprozess zehn Projekte aus, die gemeinsam mit Diskussionsveranstaltungen und einer mehrteiligen Eröffnung eine spartenübergreifende WIENWOCHE 2023 bilden. Das Programm reicht von Ausstellungen, Konzerten, Filmvorführungen, Performances, Interventionen bis zur postapokalyptischen Baustellenparty. Zudem kommt es im Rahmen von WIENWOCHE 2023 endlich zur überfälligen Eröffnung des „Museums der Migration“ (MUSMIG).

Grünes Festival statt „Festival der Grünen“

Bereits zum zweiten Mal nach 2022 präsentiert sich WIENWOCHE als green event. Vom Druck sämtlicher Werbe- und Präsentationsmaterialien bis zur Organisation der einzelnen Veranstaltungen und zum Catering gelten hohe Nachhaltigkeitsstandards. Drucksortenreste aus vergangenen WIENWOCHE-Jahren sind das Ausgangsmaterial für einen Upcycling-Prozess, der in frei verteilten und schicken Accessoirs für das WIENWOCHE-Publikum mündet. Jelena Micić: „WIENWOCHE war – entgegen oft wiederholter Zuschreibungen – nie ein Festival der Grünen, ist aber seit 2022 ein zertifiziertes grünes Festival.“ WIENWOCHE versteht sich zudem als Festival, das Kooperation anstrebt und fördert. Entsprechend divers liest sich die Liste der Partner*innen im Rahmen von WIENWOCHE 2023: Depot – Kunst und Diskussion, Vienna Design Week, IG Bildende Kunst, Akademie der bildenden Künste Wien, VBKÖ – Vereinigung Bildender Künstlerinnen Österreichs, Österreichische Botschaft Manila, Slowenisches Kulturinformationszentrum SKICA, Sargfabrik, ÖGB, Radio Orange 94.0, eSeL.at, an.schläge, Kosmo, Bildpunkt.

WIENWOCHE 2023: Links & Info:

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