How many layers?
A project by Alexandra Fruhstorfer and Nina Sandino
WIENWOCHE
Jedes Jahr werden weltweit über 100 Milliarden Kleidungsstücke hergestellt, oft von unzureichend bezahlten Arbeitskräften.
Jede Person in Österreich kauft im Durchschnitt etwa 60 Kleidungsstücke
pro Jahr – das ist mehr als ein Stück pro Woche! – trägt sie aber nur halb so lange wie noch vor 15 Jahren. Der durchschnittliche Mitteleuropäer wiederum wirft 35 Kleidungsstücke pro Jahr weg. Einige dieser ungetragenen und ungeliebten Teile finden ihren Weg in Wohltätigkeitsläden, die meisten landen jedoch auf Müllhalden auf der anderen Seite des Planeten. Jede Sekunde wird das Äquivalent eines Müllwagens mit Textilien deponiert oder verbrannt.
How Many Layers? ist ein Empathie-Labor in Form einer Reihe von Praktiken, in denen die Bedeutung der Care in der Bekleidungslieferkette untersucht und offengelegt wird. Im partizipatorischen Austausch ist die Zielsetzung des Labors, die Menschen in den Veränderungsprozess der derzeitigen Produktionsparadigmen von einer Kultur der Ausbeutung und des Wegwerfens hin zu Praktiken der Fürsorge und Reparatur einzubeziehen.
Im Labor werden die Teilnehmer:innen aufgefordert, die Dinge, die sie tragen, genauer unter die Lupe zu nehmen. In kollektiven Praktiken werden wir herausfinden, wo unsere Kleidungsstücke zusammengesetzt wurden, wer am Herstellungsprozess beteiligt war und schließlich, woher die verwendeten Materialien stammen und welche unbeabsichtigten Folgen ihre Verwendung haben könnte. Das wird uns helfen, die Funktionsweise der Lieferkette und die gegenseitige Abhängigkeit von Orten, Ressourcen und Menschen zu verstehen, auf die sie angewiesen ist.
Gemeinsam mit den Mitarbeiter:innen des CARLA Recycling Centers werden wir in Säcken voll von Wiens ausrangierter Bekleidung wühlen, um einen Einblick in die Textilabfallströme der Stadt zu bekommen. Vom Kleidercontainer über die Sortieranlage bis hin zu den CARLA Second-Hand-Läden werden jede Woche rund 50 Tonnen Kleidung aussortiert. In der Tat eine schwere Arbeit!
Eine transdisziplinäre Podiumsdiskussion wird Raum für den Austausch von Erfahrungen und Ideen, Kämpfen und Visionen bieten. Wie können Menschen in den Wandel von linearen zu zirkulären Produktionsmodellen eingebunden werden? Welche Herausforderungen könnte dieser Übergang mit sich bringen? Im Gespräch mit Menschen, die in verschiedenen Bereichen des textilen Kosmos arbeiten, werden wir über mögliche Formen des Handelns auf individueller und politischer Ebene diskutieren.
Eine Open-Air-Performance wird das Programm abschließen, als unser Akt der Fürsorge und Solidarität, um die Arbeit der Menschen entlang der Bekleidungslieferkette zu würdigen.
Zugehörige Veranstaltungen
19.09.
A project by Alexandra Fruhstorfer and Nina Sandino
"Beyond labels" Open Laboratory
20.09.
A project by Alexandra Fruhstorfer and Nina Sandino
"Beyond labels" Open Laboratory 2
20.09.
A project by Alexandra Fruhstorfer and Nina Sandino
Museum tour with Monika Grussmann
21.09.
A project by Alexandra Fruhstorfer and Nina Sandino
Beyond labels: The secrets hidden in my closet
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Participants
- Gertrude Klaffenböck (Clean Clothes Campaign)
- Veronika Bohrn Mena (Initiative Lieferkettengesetz Österreich)
- Adi Liraz (Textile Resistance)
- Elisabeth Mimra (Carla Recycling Center)
- Ariane Piper (Country Coordinator, Fashion Revolution Germany e.V.)
As part of the collaboration with DEPOT - Kunst und Diskussion
23.09.
A project by Alexandra Fruhstorfer and Nina Sandino
How many layers?
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Concept and Choreography: Nina Sandino
Choreography and Performance: Bita Bell, Sofie Douda, Andrea Vezga Acevedo and participants from Offenes Labor
Live- Sound und vocals: Bita Bell, Sofie Douda and Andrea Vezga Acevedo
Sound Design: Nina Sandino
Costume design: Nina Sandino und Andrea Vezga Acevedo
Outside Ear and Eye: Alexandra Fruhstorfer, Rodolfo Neyra und Martin Wax
Assistance: Giulia Fabro