Immo grief
A project by: Lisa Bolyos, Tomash Schoiswohl
WIENWOCHE
SEARCHING FOR A COLLECTIVE CULTURE OF GRIEVING A HOME
In der Krise wandert das Kapital am liebsten in Baustoffe. Dort ist es sicher gebunden, dort ist noch was zu holen: Straßen, Häuser, Dachgeschosswohnungen – alles muss neu gebaut werden. Um zu bauen, wird erst einmal zerstört, was da ist. Und vertrieben, wer da wohnt und werkt.
Das Recht auf Wohnen ist nicht nur das Recht auf ein Dach über dem Kopf. Es ist das Recht, an einem sicheren Ort zu sein, sich zurückzuziehen, sich zu stärken für den nächsten Kampf, gemeinsam und angstfrei am Küchentisch zu sitzen. Wenn der eigene Wohn- oder Arbeitsort, der Ort, um Freund:innen zu treffen, in Gesellschaft zu sein, verloren geht, die bauliche und soziale Umgebung sich radikal verändert, kann tiefe Trauer entstehen. Wie können
wir der Trauer um das abgerissene Haus, die geräumte Hütte, den vertriebenen Wohnwagen, die durch Zwangsdelogierung verlorene Wohnung Ausdruck verleihen? Wie verabschieden wir eine Siedlung? Wie und wo erinnern wir uns an ein Stadtviertel? Mit welchen Ritualen trauern wir um ein Bauwerk, das einem Neubau weichen musste?
Immo Grief ist eine Baustelle für Trauerrituale. Gemeinsam bauen wir eine Unterkunft für unsere Ideen und unsere Zusammenkünfte, schauen Filme an, stellen aus, lesen, essen, denken über Verlust nach. So entsteht für einen kleinen Zeitabschnitt eine Zentrale für Immobilientrauer.
BAUSTELLE, AUSSTELLUNG, PUBLIKATION
Participating artists: Hamed Abboud, Bahar Aykan, Lisa Bolyos, Kirsten Borchert, Cäcilia Brown, Bisrat Kifle, Lisbeth Kovačič, Georg Lembergh, Joanna Pianka, Tomash Schoiswohl, Veronika Suschnig, Adriana Torres Topaga, Ruth Weismann, Flo Karl Berger
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Building day
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Director George Lembergh